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FEUERWEHR UND FORSTWERKHOF

ANDEER

Der Standort der Werkhöfe ist geprägt durch das Rheinufer, die nahe hölzerne Rheinbrücke und das Schulhaus von Andeer. Zwei Gebäude bilden die Werkhöfe auf dem Areal. Das Feuerwehrgebäude steht entlang der Uferverbauung und nimmt den Platz der einstigen Sägerei ein. Der in seiner Form ähnliche, aber kleinere Forstwerkhof ist leicht abgewinkelt und in die Tiefe des Grundstückes zurückversetzt. Die zwei klar zugeordneten Höfe, der Aussenraum der Feuerwehr zwischen dem Gebäude und der Bruchsteinmauer und derjenige des Forstwerkhofes, der Schule abgewandt, bis zum Rheinufer und der Wuhrkrone reichend, lassen zwei funktional getrennte Räume entstehen.
In sinnfälliger Beziehung zueinander und zur Landschaft, mit wenigen und einfachen Mitteln im Ort eingeschrieben, bilden die neuen Bauten die Werkhöfe von Andeer. Im ortsbaulichen Kontext sollen sie trotz ihrer stattlichen Dimension das Ensemble der vorhandenen Wohnhäuser und Schuppen mit der Holzbrücke nicht dominieren. 
Charakteristisch sind die flachgeneigten Dächer. Die nordseitig aus beiden Gebäuden herausragenden, raumgrossen Dachgauben werden zum Ausdruck einer minimalen städtebaulichen Geste und verweisen wie eine Markierung auf die Zusammenhänge des Ortes und der Funktion.
Gestalterisch ist der Entwurf vom streben nach körperhafter Individualität geprägt, die auf unregelmässigen Grundrissen und Massenverteilungen gründet und in engem Bezug zur regionalen Bautradition steht. Das Dach tritt nur wenig vor, die Fenster, Türen und Tore variieren in Grösse und Anordnung und sind wenn immer möglich und sinnvoll Fassadenbündig gesetzt.
Die Tragkonstruktion der beiden Gebäude besteht wo immer möglich aus Holz. Für die Konstruktionshölzer und die Verkleidungen wurde einheimisches Schnittholz verwendet. Alle Dächer werden von längslaufenden Sparren getragen, deren Dimensionen auf die unterschiedlichen Spannweiten abgestimmt sind. Die grösste Spannweite beträgt bei der Feuerwehreinstellhalle 21m. Die Lage des Dachfirstes ist hier so gewählt, dass wirtschaftliche schmale Satteldachträger aus Brettschichtholz verwendet werden konnten. Einzig der Torträger ist dicker bemessen, um die Verformungen der Schneelast für die Falttore in zulässigen Grenzen zu halten. Die betonierten Wände der Einstellhalle wirken als Brandmauern und gleichzeitig als aussteifende Scheiben. Die Fassade ist mit einer stehenden Lärchenholzschalung verkleidet.
Wettbewerb 1998
Projekt 1998-1999
Ausführung 1999-2000
Bauherrschaft
Politische Gemeinde Andeer
Architektur
Joos & Mathys Architekten
Mitarbeit
Daniel Nyffeler,
Isabel Jüngling
Bauleitung
Joos & Mathys Architekten
Bauingenieur
Conzett Bronzini Gartmann AG
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